aus: Die Resonanzbildmethode – Visuelles Lernen in Gruppen

Das energetische Feld, das sich in einer Gruppe aufbaut, ist nämlich mit Worten nicht zu beschreiben.
Deshalb dienen die Resonanzbilder als Anker für Einstieg, Anschauung und Vertiefung.
 
 

Beispiel:
Ein Initialbild, auf das später viele reagiert haben. Wort auf der Rückseite: Kopfschmerz

     

Der Anker
Sieben von vierzehn Teilnehmern haben mit ihrem Resonanzbild auf das Thema und das Initialbild einer Frau reagiert: Kopfschmerz. Das heißt, das energetische Feld, die Aufmerksamkeit der Gruppe hat sich um dieses Thema und um dieses Bild herum verdichtet. Nun kann das Thema Kopfschmerz visuell vertieft werden.

Die Sequenz
Die Malerin des Kopfschmerzbildes erhält leihweise die Resonanzbilder der sieben anderen und versucht eine Reihenfolge zu finden, die ihr hilfreich erscheint.

Das reflektierende Team
Als sie eine Folge gefunden hat, können die anderen sich noch zu dieser Sequenz äußern und alternative Vorschläge machen. Schließlich einigt sich die Gruppe auf den folgenden Zyklus und begründet dies auf folgende Weise:

     
 
     
1. Sehr viel Schwarz. Alles sieht auf diesem Bild ängstlich und verkrampft aus. Gedanken und Gefühle im Kopf wirken angestaut, die Schultern sind angespannt, auch die Hände, die den Hals umklammern. Diese Frau hält irgendetwas fest, kann irgendetwas nicht los lassen.   2. Die Augen gehen auf, so als ob sie neu schauen. Es fehlt der Mund, um es auszusprechen.
     
 
     
3. Über dem Kopf sieht man eine zarte energetische Wellenbewegung, wie eine Hoffnung, dass der Kopfschmerz sich auflockern und verflüchtigen könnte.   4. Der Pfeil könnte die gedanklichen Zusammenhänge mit dem Auslöser der Kopfschmerzen suchen, der Pfeil könnte auch das Wiedererinnern einer Aggression sein oder Wünsche ausdrücken, die an eine Instanz oder an einen Menschen adressiert sind.
     
 
     
5. Die runde Kopfform wirkt sehr embryonal. Vielleicht hat der Kopfschmerz etwas mit ganz frühen Schmerzen zu tun, emotionalen Defiziten („Löchern“) in der Kleinkinderzeit.   6. Dieses Bild ist eine extreme symbolische Vereinfachung. Es gibt keine Hände mehr, die etwas festhalten.
     
   
     
7. So kann der eigentliche Schmerz zugelassen werden, die Entspannung im Weinen, das Fühlen, das Sinnliche. Vor allem gibt es jetzt einen Mund und damit die Möglichkeit, sich auszusprechen, zum Beispiel in der Gruppe.    
     
Die Reihenfolge
Solange die Resonanzbilder zum Thema Kopfschmerz ungeordnet auf dem Teppich in der Mitte der Gruppen runde herumliegen, scheinen sie keine bedeutende Aussage zu machen außer der, dass jeder Teilnehmer in seinem Resonanzbild das Thema auf seine Weise aufgegriffen hat. Beginnt jedoch die Gruppe behutsam damit, eine sinnvolle Reihenfolge zu finden, dann stellt sich heraus, dass die Gruppenmatrix, der gemeinsame Grund, aus dem die Gemeinschaft ihre Bilder nimmt, äußerst interessante Variationen geliefert hat.